Wenn man berücksichtigt, dass wir in den Alpen einen der schönsten Spots zum Freeriden haben, wirft es für den Ein oder Anderen die Frage auf: "Wieso in aller Welt will ich im Winter nach Japan?"
Nun, die Antwort verbirgt sich bereits im Titel - JAPOW!
Beim Durchstöbern diverser Fachmagazine und Videos stolperte ich immer häufiger über großartige Aufnahmen von im Schnee versunken Birkenwäldern. Ich fragte mich: "Wo versteckt sich dieser magische Ort?". Eines Abends beschloss ich in den Untiefen des Internets der Sache auf den Grund zu gehen.
Die Antwort lag schnell auf der Hand - Hokkaido/Japan
Bis vor wenigen Jahren war die nördlichste Insel Japans noch ein absoluter Geheimtipp.
Hokkaido bietet einen sehr strengen Winter. Niederschlag in Form von feinstem Pulverschnee ist beinahe an der Tagesordnung. Die japanischen Alpen sind mit ca. 1600-2000m und
tendenziell flachem Gefälle zwar eher unspektakulär, in Kombination mit einem Jährlichen Schneefall von 12-18 Metern ergeben sich jedoch Bedingungen, wie sie an kaum einem anderen Ort
dieser Welt zu finden sind. Nicht nur die Menge an Schnee ist bemerkenswert, durch die kalten Winde und die geographische Lage zur rauen See kommt man in den Genuss feinster
Pulverschneekristalle.
Die Suche nach diesem magischen Ort startete vor einigen Jahren. Nun wusste ich zwar wo dieser war, jedoch war eine Reise dort hin weder aus zeitlichen, noch finanziellen Gründen für mich
ansatzweise denkbar - ganz abgesehen davon, dass ich mir ein solches Vorhaben im Alter von 18 Jahren vermutlich eher nicht zugetraut hätte.
Selbst nachdem einige Jahre verstrichen ließ mich der Gedanke, einmal im Leben in den Genuss dieser scheinbar unvergleichbaren Bedingungen zu kommen, einfach nicht los.
Im Sommer 2017 suchte ich dann erstmalig nach möglichen Optionen.
Anfangs wollte ich es mir leicht machen und mich nur für 1-2 Wochen in Niseko, dem mittlerweile bekanntesten Skigebiet auf der Insel, niederlassen. Diese Idee verwarf ich recht
schnell wieder. Wenn man sich schon durch eine 20-stündige Anreise quält, muss es offensichtlich mehr zu erkunden geben.
Hokkaido wurde über die Jahre hinweg zunehmend bekannter, was auch zur Folge hatte, dass es nun eine breite Auswahl an Pauschalreisen inkl. Flug, Unterkunft, Transport und Guide gab - das "rundum Sorglos-Paket" sozusagen. Jedoch gab es für mich einige Haken. Die Kosten jenseits von €5000.- standen für mich für eine 9-tägige Reise einfach nicht in Relation zu dem Gebotenen (eine realistische Kostenaufstellung bei Selbstplanung werde ich in einem meiner nächsten Einträge posten).
Typischerweise sind solche Reisen in zusammengewürfelten Gruppen bis auf's letzte durchorganisiert. Das wiederum gibt mir leider das Gefühl, mir würden gewisse Freiheiten genommen und setzt
mich unterbewusst unter permanenten Stress. Dass dies organisatorisch anders kaum zu bewältigen wäre, ist mir natürlich bewusst. Keineswegs möchte ich Veranstaltern Vorwürfe machen. Das
Problem liegt hier einfach an meiner durchaus eigensinnigen Persönlichkeit.
Ganz leicht ist es mit mir nicht, denn ich bin jemand, der gerne den Überblick behält und seine Zeit überwiegend alleine verbringen möchte. Das war der ausschlaggebende Grund auch diese
Option zu verwerfen. Gleichzeitig war es auch der Startschuss für die finale Idee.
Einige Monate verstrichen, der Reisewunsch blieb.
Erstmalig spielte ich mit dem Gedanken einfach auf eigene Faust, völlig im Alleingang, diesen Trip durchzuziehen.
... Wie dieser erste Plan aussah, folgt im nächsten Teil!
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