Wenn alles nach Plan läuft, sollte ich mit ordentlich Jetlag in Sapporo aufschlagen und werde versuchen ein paar Stunden Schlaf und Energie für die darauffolgenden Tage nachzuholen.
Nun beginnt der interessante Teil der Reise bzw. Reiseplanung.
Für den ersten Tag nach der Landung in Sapporo, den 23.01., möchte ich es ruhig angehen lassen und mich überwiegend um wenige organisatorische Dinge, wie z.B. die Beschaffung von Simkarte, Snacks, ect. kümmern.
Am Nachmittag darf ich dann mein Gepäck wieder Richtung Bahnhof schleppen, um die vier Räder, die ich die darauffolgenden Tage durch den Schnee schieben darf, abzuholen. Anschließend geht's zwar nicht das erste Mal im Linksverkehr (durfte in Großbritannien bereites üben), aber erstmalig auf japanischen Straßen weiter nach Biei, meinem ersten "Basislager".
Im Folgenden werde ich, wie im ersten groben Reiseplan strukturiert, etwas näher auf die geplanten Aktivitäten der kommenden Tage, ausgehend von Biei eingehen. Für jeden Tag ist ein Schigebiet bzw. Tourenziel eingeplant. Wetterbedingt können sich diese in den Tagen verschieben, oder auch ausfallen. Ich bin auf Schlechtwetter eingestellt, die Orientierungslosigkeit in einem Schneesturm möchte ich dennoch nicht riskieren ;-).
DO 24.01.2019 Kamui Ski Links
Etwa eine Autostunde von Biei entfernt liegt Kamui Ski Links. Kamui ist ein kleines, eher unbekanntes Skigebiet, welches sich daher bestens als Einstieg eignen sollte.
Berichten zufolge sind die Pisten, ausgehend von sieben Liftanlagen nicht weiter aufregend, die durchschnittlichen Schneemengen und Möglichkeiten außerhalb der präparierten Bereiche hören sich dafür umso vielversprechender an.
Die Lifttickets sind mit umgerechnet ca. €25.- für eine Tageskarte sehr günstig und auch das Freeriden ist überraschenderweise offiziell gestattet.
Zusammengefasst:
Off-Piste: YES, no rules
Klein, günstig und unbekannt.
7 Lifte, viele Freeridemöglichkeiten
Skipass: €25.-
Mehr infos: http://www.powderhounds.com/Japan/Hokkaido/KamuiLinks.aspx
FR 25.01.2019 Tomamu Ski Resort
Unter der Voraussetzung, dass der Wetterbericht mitspielt, soll es an Tag zwei zum wiederum ca. eine Autostunde entfernten Tomamu Ski Resort gehen. Flächenmäßig bereits deutlich größer als
Kamui, wird es in den einschlägigen Blogs und Foren dennoch als kleiner Geheimtipp gehandelt.
Fernab der Freeridemöglichkeiten scheint das Hoshino Resort Tomamu so etwas wie ein kleiner Glamour-Skiort zu sein. Luxushotels, edle Restaurant und Shoppingmöglichkeiten reihen sich
aneinander. Ein für mich absolut uninteressanter, interessanter Nebenaspekt ;-). Das Gute daran ist, dass das Skigebiet zwar durchaus gut besucht zu sein scheint, sich aber
aufgrund der Zielgruppe, wie auch in den einschlägigen europäischen Luxusskiorten, kaum jemand ins Gelände wagt.
Wie auch in Kamui ist das Freeriden offiziell gestattet. Mit dem Unterschied, dass es in Tomamu vorgeschrieben ist, sich morgens an der Talstation mit Namen und Telefonnummer einzutragen
(auch muss man Helm und LVS-Ausrüstung vorweisen, sowie ggf. zusätzliche Sicherheitsanweisungen unterzeichnen). Anschließend erhält man eine gelbe Armschleife mit der man sich außerhalb der
präparierten Pisten aufhalten darf.
Bis spätestens 15:30 sollte man sich allerdings auch wieder im Office abgemeldet haben, da ansonsten die offizielle Suche gestartet wird. (Vermutlich wird man zuerst angerufen, dennoch sollte
eine solche Situation doch eher im Vorfeld vermieden werden)
Zusammengefasst:
Off-Piste: YES, Check-In
Kleiner, uncrowded, viel Schnee.
6 Lifte, viele Freeridemöglichkeiten
Skipass: €43.-
Mehr Infos: https://www.snowtomamu.jp/winter/en/ski/guide/registration_desk.php
SA 26.01.2019 Asahidake Ski Resort
An Tag drei soll etwas Ruhe einkehren. Ich habe mich hier für eine kleine Erkundungstour mit Splitboard und Liftunterstützung in Asahidake entschieden.
Mit durchschnittlich mehr als 14 Meter durchschnittlicher Jahres-Schneefallmenge soll Asahidake zur Crème de la Crème der japanischen Schneespielereien gehören.
Das Skigebiet selbst besteht nur aus einer Seilbahn, die durch schmale Pisten zwischen Berg und Tal verbunden ist. Von diesen Ziehwegen ausgehend soll sich eine beinahe unbegrenzte Möglichkeit an Freeridemöglichkeiten bieten.
Da es leider keine Tageskarten gibt, wird jede Gondelfahrt mit 1300 Yen, oder umgerechnet knapp €10.- berechnet. Da dies recht schnell die Geldbörse schrumpfen lässt, möchte ich die Gondel eher
als Aufstiegshilfe nutzen um (bei vorausgesetzt entsprechend guter Sicht), die Gegend etwas zu erkunden und ggf. das ein oder andre Mal auch selbst die rund 500HM selbst aufzusteigen.
Die Gondel wurde in erster Linie für Kletterer und Tourismus im Sommer errichtet. Im Winter ist es daher eher ruhig, aber gerade im Tal soll eine kleine Auswahl an Cafes und Restaurants
mit traditioneller Bewirtung, sowie einige Oasen geben. Ich bin gespannt!
Zusammengefasst:
Off-Piste: YES, No rules
Nur eine Gondel (Schlechtwetteroption), eher Splitboard
1 Lifte, unzählige Freeridemöglichkeiten
Skipass: €10.-/Gondelfahrt
Mehr Infos: http://www.powder-project.com/asahidake/
SO 27.01.2019 Tokachidake (MT. Maetokachi)
Auch den letzten Tag im Gebiet rund um Furano/Biei möchte ich etwas ruhiger starten. Hierfür habe ich eine Tour im Gebiet um Tokachidake, einer Gebirgskette ausgesucht.
Ausgehend von einem kleinen Tal mit Parkplatzmöglichkeiten ist der Plan auf MT. Maetokachi aufzusteigen und ggf. von hier aus das Gebiet etwas weiter zu erkunden.
Einer der Vorteile am japanischen Gebirge ist definitiv, dass sich die Aufstiegshöhe stets in Grenzen hält, wie auch hier liegt die Höhendifferenz bei knapp 600m und der Gipfel auf 1650m.
Je nach Wettersituation möchte ich entweder mehrmals aufsteigen und eher in den niedrigeren Lagen bleiben, oder bei guten Bedingungen eventuell weiter Richtung MT. Tokachidake, einer der vielen
aktiven Vulkane, aufsteigen, bevor es am Nachmittag mit dem Auto weiter südwestlich Richtung Otaru geht.
Zusammengefasst:
Gewählte Tour: https://hokkaidowilds.org/ski-touring/mt-maetokachi-kabawara-ridge-backcountry-ski-touring-hokkaido-japan
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