Und wieder mal verflog die Zeit. Anfangs war einfach ein kurzer Bericht zum Wochenende geplant, durch die vielen, vermutlich nicht notwendigen Details zu Tag 1 entschloss ich mich
für die Spaltung in mehrere Teile bzw. Tage.
Nach einer ungeplanten Zwangspause, dieses lästige Übel namens Alltag und Arbeit kreuzte mal wieder meinen Weg, freue mich, endlich fortzusetzen und zum essenziellen Teil des Events zu
kommen - raus an die frische Luft und rauf auf den Berg!
Tag 2 - In die andere Richtung
Mein Tag begann wieder früh. In diesem Jahr erklärte sich Anna, auch Teil von Splitboarding.eu, dazu bereit, vor dem Frühstück eine kleine Yoga-Session zu leiten. Da ich mich noch wage an
die positiven Auswirkungen meines letzten Versuchs Yoga regelmäßiger zu praktizieren erinnerte, war auch ich natürlich mit am Start.
Etwas gezerrt, dafür wie in Watte gepackt ging es nach dem Frühstück auf zur Piste gegenüber des Hochkeilhauses, wo auch bereits die Guides für die geführten Gruppen warteten.
Auf der Suche nach Gruppe 7 lief ich in Markus, der, wie sich herausstellte, uns in den kommenden zwei Tagen etwas die Gegend zeigen sollte. Entgegen der Vermutung, dass wir wieder direkt von der Piste losmarschieren, stellte uns Markus vor die Wahl entweder Kondition zu trainieren, oder durch Pulverschnee zu fahren. Aufgrund der warmen Temperaturen und der starken Sonneneinstrahlung litt die Schneequalität an den einfach vom Hochkeilhaus zugänglichen Süd-, Südost-Hängen recht deutlich und prophezeite eher schwere, nasse Bedingungen. Gut, wenn jemand die Gegend kennt, denn durch eine kurze Fahrt mit dem Skibus gelangten wir auf die andere Seite des Tales, wo ein großes, unverspurtes Gebiet mit einigen kalten Nordhängen auf uns wartete.
Fairerweise muss ich gestehen, dass wir uns nicht nur am Skibus, sondern auch an einer Gondelfahrt bedienten um zum Ausgangspunkt zu gelangen.
Nach einer kleinen Auffrischung zum Thema Tourenplanung, Packliste und LVS-Geräten stapften wir los zum ersten Hang, der bedingt durch die dezente Hilfe nur mehr 200-300 Höhenmeter entfernt lag.
Die wenigsten von unserer Gruppe waren routinierte Skifahrer, so gestaltete sich die ein oder andere Abfahrt im Tourenmodus, die man eher als ein Stück dahinrutschen bezeichnen sollte, nicht nur für mich etwas beängstigend ;-).
Im Vergleich zu meinem doch etwas in die Jahre gekommenen Board, machte sich das geringere Gewicht des Kantars von Anfang an angenehm bemerkbar. Im Vergleich zum Nevado, das ich im letzten Jahr unter den Füßen hatte, ist das Shape etwas traditioneller, in weitere Folge auch die Ski schmäler. Das erlaubt einen etwas natürlicheren Gang und verhindert für solch unflexible Kandidaten, wie mich, ein überlappen der Ski beim Gehen.
Kurze Zeit später war der Gipfel erreicht und der ersten Abfahrt stand dank unkomplizierten Umbaus auch nichts mehr im Wege. Obwohl die Temperatur tendenziell über dem Gefrierpunkt lag und es vor mehr als einer Woche das letzte Mal schneite, versprach Markus nicht zu viel.
Gut 30-40cm Pulverschnee konnte man während der Abfahrt mit Leichtigkeit aufwirbeln, weitere Eindrücke und die Stimmung sollten aus dem Video weiter unten hervorgehen.
Für die Mittagspause ließen wir uns an einer Flachstelle nieder. Während die Energiespeicher wieder gefüllt wurden, vergrub Markus seinen Rucksack, den wir anschließend mit Hilfe unseres LVS Equipments suchen, sondieren und ausgraben durften bevor es wieder auf zum nächsten Gipfel ging.
Von dort aus verlief die Abfahrt durch ein steileres Waldstück, das wiederum einfach herrlich zu befahren war. Das Nevado konnte ich zu diesem Zeitpunkt bei solchen Bedingungen leider noch nicht testen, trotzdem fühle sich das Kantar aus irgendeinem Grund einfach harmonischer unter meinen Füßen an. Auf halbem Weg durfte das obligatorische Graben eines Schneeprofils mit anschließender Analyse natürlich nicht fehlen, bevor es bis zum Parkplatz durch den dichter werdenden Wald kein Halten mehr gab.
Da uns der Skibus geradewegs vor der Nase wegfuhr, war Markus so freundlich uns zurück zum Hochkeilhaus zu chauffieren - besten Dank an dieser Stelle nochmals!
Dort angekommen begann für alle die Schrauberei von vorne. Ich brachte das Kantar wieder zu Ben von Konvoi Snowboards und war mir nach dem super Setup absolut unsicher, was ich als Referenz für Sonntag testen sollte. Da ich Ben die Freude am Brett natürlich nicht verheimlichen konnte, machte er den Vorschlag doch nochmal sein powderlastigeres Shape zu testen, um einen bestmöglichen Vergleich zu haben.
Das klang absolut vernünftig und ich konnte das Setup für Tag zwei schneller als erwartet wieder in den Skiraum verfrachten und in der Zeit bis zum Abendessen noch Leuten mit der Kamera auf die Nerven gehen ;-)
Spürbar vom Tag an der frischen Luft geschafft starteten wir allmählich ins Abendprogramm. Zu Gast war Aline Bock, die uns ihren Film "A land shaped by women", den sie zusammen mit Anne-Flore Marxer in Island drehte, vorstellte. Die Thematik des Films brachte gewisse Spannungen mit sich, die in der anschließenden Diskussion auch für sehr eigenwillige Fragen sorgten, auf die ich kopfschüttelnd einfach nicht weiter eingehen möchte ... Unabhängig davon kann ich das Filmchen wirklich jedem ans Herz legen. Denkanstöße in alle Richtungen, gekoppelt mit schönen Aufnahmen sprechen auf alle Fälle dafür!
Da Martin aus bisher ungeklärter Ursache am Vortag die Teilnehmerliste in akkurate Streifen zerriss, kam Patrick auf die spontane, absolut nicht geplante Idee, diese im Zuge einer Tombola aus dem Hut zu ziehen. Die anwesenden Firmen brachten Shirts, Mützen, Cappies und anderes Goodies mit, die unter allen, die bis zu dieser späten Stunde (es war kurz nach Zehn) durchhielten, verlost wurden.
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